Wir fordern eine Bildungspolitik, die sowohl die wissenschaftlichen als auch die praktischen Erkenntnisse aktiv in die Schulentwicklung einbindet und nicht ignoriert; die Kinder- und Menschenrechte nicht nur unterzeichnet, sondern auch einhält; die keinen parteipolitischen und populistischen Stempel auf Kosten von Kindern und Jugendlichen trägt, sondern ein echtes Interesse an einer Bildung für Alle hat. Statt kosmetischer Bildungsprojekte, die den Status Quo aufrecht halten sollen, fordern wir eine tiefgreifende Neuausrichtung des Bildungssystems.
Die Bewältigung multipler Krisen (Klima, Krieg, Pandemie, Teuerungen, …), Informationsflut und Digitalisierung sowie gesellschaftliche Ungleichheiten sind für Schüler:innen und Pädagog:innen eine große Herausforderung. Um diese alltäglichen Belastungen nachhaltig zu bekämpfen, braucht es dringend multiprofessionelle Teams aus Pädagog:innen, Sozialarbeiter:innen, Psychotherapeut:innen und Beratungslehrer:innen, Ergotherapeut:innen und Schulärzt:innen, Inklusionspädagog:innen und -assistent:innen, Freizeitpädagog:innen, zusätzliches Betreuungspersonal sowie administratives Personal an allen Schulen.
Aufgrund der extrem hohen Anforderungen und alltäglichen Belastungen ist die Burnout-Gefährdung unter Lehrer:innen in den letzten 10 Jahren um 4% gestiegen, die Ausstiegsquote (insbesondere bei Junglehrer:innen) hat sich verdreifacht. Um die Profession des Lehrberufes attraktiver zu gestalten, braucht es zumutbare und faire Arbeitsbedingungen: Die Arbeitszeit muss gesenkt werden, die Klassen kleiner, es braucht Unterstützungssysteme für Lehrkräfte (Teamcoaching und Supervision) einen besseren Gesundheitsschutz und Burnout-Prävention, transparente und angemessene Gehaltsmodelle, attraktive Arbeitszeitmodelle, sowie eine wertschätzende und solidarische Umgebung.